Filialkirche Rappersdorf
Die Filialkirche in Rappersdorf liegt etwa 1,5 km östlich von Mühldorf. Sie ist dem Hl. Andreas geweiht und wurde 1388 erstmals urkundlich erwähnt. Das Langhaus der kleinen spätgotischen Kirche wurde im barocken Stil verändert. Zu dieser Zeit wurde auch der Turm angebaut. Die Fragmente des Christophorusfreskos im Inneren des Turmes stammen aus dem 15. Jahrhundert. Das einschiffige Langhaus, aus dem die Kirche besteht wird, durch einen spitzbogigen Triumphbogen vom Chorraum getrennt, der in der Breite und Höhe dem Kirchenschiff entspricht. An der rechten Seite dieses Triumphbogens ist die Schnitzstatue des Hl. Martin angebracht.
Der Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist wie die Pfarrkirche in Mühldorf mit reichem Akantusdekor geschmückt. Das Altarblatt stellt den Kirchenpatron St. Andreas dar. Den Aufsatz des Altars ziert das Bild Verkündigung Mariä. Der linke Seitenaltar stammt aus dem Jahre 1520. Im Altarschrein befinden sich wie in der Mühldorfer Kirche der Hl. Georg und Florian. Die Bilder der Altarflügel zeigen die Hl. Dionisos, Nikolaus, Barbara, Ursula, Katharina und Dorothea. Das Predellarelief stellt die Anbetung der Könige dar und auf den Flügeln sieht man die Heiligen Stephanus und Laurenzius. Im Gesprenge findet man den Hl. Sebastian und links vom Seitenaltar den Hl. Rochus. 1916 wurden Rappersdorf die zwei Glöcklein genommen und zu Kanonenkugeln eingeschmolzen. Nach Kriegsende erhielt Rappersdorf eine Stahlglocke mit ziemlich unbefriedigendem Klang. Natürlich kein Vergleich zu den vorherigen Glocken, die aus Zinn und Kupfer hergestellt wurden. „Möge sich bald eine zweite dazugesellen“ war der Wunsch des damaligen Pfarrers für Rappersdorf. Es dauerte 75 Jahre bis sich sein Wunsch endlich erfüllte.